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In den Jahren 1865 bis 1932 existierten in der näheren Umgebung der
Stadt Wiesbaden drei Aussichtsplattformen (Grauer Stein, Altenstein,
Kanzelbuche), drei Aussichtsgerüste (Hohe Wurzel, Rumpelskeller,
Bismarckturm) und acht Aussichtstürme (Burgruine Sonnenberg,
Wartturm Bierstadter Berg, Kellerskopf, Schläferskopf, Neroberg, Germania-Turm Adolfshöhe, Wasserturm Adolfshöhe, Goethewarte).
Die beiden mittelalterlichen Türme (Burgruine Sonnenberg, Bierstadter
Wartturm) wurden seit den 1870er Jahren als Aussichtstürme genutzt.
Die überwiegende Zahl der Aussichtsplattformen und Aussichtstürme
erbauten und nanzierten die drei um die Erschließung der Waldungen
bemühten Wiesbadener Vereine – der „Verschönerungsverein“,
der „Taunus-Club Section Wiesbaden“ und der „Rhein- und Taunus-
Club“.
Entscheidend für die Wahl des Standorts der neuerrichteten Bauwerke
war eine unbehinderte Rundsicht (Panoramablick).
Die Aussichtsplattformen und insbesondere die Aussichtstürme wurden
nach ihrer Inbetriebnahme zu sehr beliebten Aus ugsorten der
Wiesbadener Bürger, der hiesigen Vereine und der Kurgäste.
Heutzutage sind – mit Ausnahme des Germania-Turms auf der Adolfshöhe – noch alle Aussichtstürme vorhanden, doch ist ihre Nutzung
sehr unterschiedlich.
Während Kellerskopf, Schläferskopf und Burgruine Sonnenberg
weiterhin, dank ausgezeichneten Restaurantbetriebs, sehr beliebte
Aus ugsziele sind, stehen Wartturm Bierstadter Berg, Neroberg
und Wasserturm Adolfshöhe dem ö entlichen Zugang nicht mehr
zur Verfügung. Die in der Öffentlichkeit wenig bekannte Goethewarte
ist nur sehr eingeschränkt zugänglich.
In diesem Buch wird erstmals die Entstehung und Geschichte der
Wiesbadener Aussichtsbauten umfassend dargestellt. |
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