|
Das große Interesse, das unsere 2003 erschienen Veröffentlichung „Wiesbadener
Firmenbriefköpfe aus der Kaiserzeit 1871–1914“ fand, veranlasst uns, hiermit einen
zweiten Band mit weiteren 50 Kurzporträts von Unternehmen und Hotels
folgen zu lassen. Dabei entfällt die damalige Beschränkung ausschließlich auf die „Kaiserzeit“ als der Blütezeit der lithografisch gestalteten Briefköpfe. Wiederum
hingegen bietet die getroffene Auswahl eine Mischung von bekannten und weitgehend
unbekannten Firmen.
Der früheren Mitarbeiterin des Stadtarchivs Wiesbaden Frau Margrit Spiegel
gilt ausdrücklicher Dank, dass sie sich in ihrem Ruhestand erneut als Autorin
zur Verfügung gestellt hat, obschon sie aus Erfahrung wusste, wie mühsam und
zeitaufwendig bei zum Teil sehr schlechter Quellenlage die Recherchen zu jedem
einzelnen Thema ausfallen würden.
Begrüßenswert wäre natürlich eine weitere Fortsetzung dieser beiden Bände
in Form einer Schriftenreihe, wobei dann vor allem die seit der zweiten Hälfte
des 19. Jh.s in Zeitungen als Werbeträger verbreiteten Geschäftsanzeigen herangezogen
werden könnten, die in der lokalen Geschichtsforschung bisher kaum
Beachtung gefunden haben. Dadurch wäre es im Laufe der Zeit möglich, mosaikartig
ein lebendiges Bild der Wiesbadener Unternehmensgeschichte in ihren vielfältigen
Facetten entstehen zu lassen und eine wichtige Grundlage für eine differenzierte
Betrachtung der Wirtschaftsgeschichte unserer Stadt zu schaffen.
Seit Erscheinen des ersten Bandes hat das Stadtarchiv zudem erhebliche
Fortschritte hinsichtlich der diesbezüglichen Schriftgutdokumentation selbstgemacht, und zwar durch die Übernahme und Erschließung der Archive von
weltweit operierenden Unternehmen, nämlich der Chemischen Werke vormals
H. & E. Albert AG, der Kalle AG (vgl. S. 55–60) und der Dyckerhoff AG (vgl.
Bd. 1, S. 57–62), über regional bedeutsame Überlieferungen von ESWE (Stadtwerke
Wiesbaden) und Gaswerksverband Rheingau AG bis hin zu Wiesbadener
Familienunternehmen wie etwa der J. & G. Adrian GmbH & Co. KG (vgl. Bd. 1,
S. 23–25), dem Hotel Bären, dem Hotel Nizza (vgl. Bd. 1, S. 120–122) oder dem
Strumpfhaus Poulet, um Beispiele zu benennen.
Wir verbinden mit der Herausgabe dieses Buches daher auch die Hoffnung,
dass es dazu beiträgt, diesen für die historische Forschung positiven Trend zu
erhalten und zu verstärken. |
|