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Am 20. August 1886 stellte der Baden-Badener
Unternehmer Carl Rudolph den entscheidenden
Antrag, der die Realisierungsphase
der Wiesbadener Bergbahn einleitete: „Der Gemeinderat von Wiesbaden möge mir
die Concession zum Bau und Betrieb einer
Drahtseil-Zahnstangen-Bahn auf den Neroberg
auf die Dauer von fünfzig Jahren, ertheilen und das für den Bahnkörper nöthige
Waldgelände in einer Länge von ca. 400 m zur Verfügung stellen“.
Der Gemeinderat stimmte dem Projekt zu.
Am 13. Februar 1888 erteilte die Kgl. Regierung
zu Wiesbaden die Konzession zum Bau
und Betrieb der Drahtseil-Zahnstangenbahn
Beausite – Neroberg.
Im Gegensatz zu vielen anderen Bergbahnen
wurde die Technik der Nerobergbahn
seit nunmehr 125 Jahren unverändert beibehalten.
Bei einer Gesamtlänge von 438,5 m
bewältigt die Bahn eine Höhe von 83 m.
Die größte Steigung erreicht sie im mittleren
Bereich mit 26%, die durchschnittliche Steigung
beträgt lediglich 19,5%. Auf einer 110 m
langen Bogenbrücke mit fünf 12,50 m weiten
Gewölben, deren Kämpfer auf Sandsteinquadern lagern, überquert die Bahn das Nerotal
in einer von 5 auf 15 m ansteigenden Höhe.
Während andere historische Bahnen inzwischen ihren Betrieb eingestellt haben fährt das „Stück Wiesbaden auf Rädern“ „mit dem
eigenwilligen Charme der ratternden Technik
eines vergangenen ]ahrhunderts“ als
Deutschlands mittlerweile älteste Zahnstangen-Standseilbahn mit Wasserballastantrieb
immer noch.
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